Wer mit seinem Unternehmen soziale Verantwortung übernimmt, der wird dadurch auch Vorteile im Wettbewerb haben. Diese These vertritt Hugo Pettendrup. Der Gründer und Geschäftsführer von HP-Fund Consult hielt den Impulsvortrag bei der Schlussveranstaltung der Businesswochen Böblingen.
Hugo Pettendrup hält es für zwingend nötig, „dass dieses Thema in der Firmenleitung angesiedelt sein muss.“ Unternehmer müssten künftig immer stärker verantwortlich im Sinn etwa von Umweltschutz, Chancengleichheit handeln und sich beispielsweise bei Hilfsprojekten einbringen. Das wiederum wirke einerseits nach innen. Mitarbeiter auf diesem Weg mitzunehmen, so dass sie sich selbst engagieren und stolz auf diesen Einsatz sind, sei ein wichtiger Effekt. Auf der anderen Seite nutze das Übernehmen gesellschaftlicher Verantwortung aber auch den Kundenbeziehungen, soziales Denken und Handeln fördere das positive Image einer Firma.
„Dabei ist es wichtig, dass es tragfähige Brücken zwischen den Bereichen Profit und Non-Profit gibt“, so Hugo Pettendrup. So sei die richtige Auswahl entscheidend für den Erfolg des Engagements. Hier kommen Berater wie er selbst ins Spiel, die zunächst Unternehmer bei der Analyse unterstützen, was ein sinnvolles, für alle Beteiligten glaubhaftes und damit nützliches Engagement sein könnte. Im zweiten Schritt berät Hugo Pettendrup dann auch bei der Auswahl von Organisationen, die unterstützt werden könnten. Schließlich gebe es in Deutschland rund 750 000 Vereine und Non-Profit-Organisationen, die alle auf Spenden angewiesen seien.
Sie sind auf allen Ebenen zu finden. So stellte Dr. Roswitha Seidel den Verein Nachbarn in Not vor. Zunächst gründete die Ärztin in Sindelfingen mit Freundinnen einen Besuchsdienst für ältere Menschen, aus dem dann 1983 die Hilfsaktion und 1986 mit Unterstützung der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung der Verein wurde.
Knapp 200 000 Euro werden jedes Jahr an Menschen verteilt, die Sozialämter für diese Unterstützung auswählen. Wenn einer alleinerziehenden Mutter in einer vom Schimmel befallenen Wohnung das Geld für einen zwingend notwendigen Trockner fehlt oder Senioren kein Geld für eine Fahrkarte für den Arztbesuch in Stuttgart haben, dann springt Nachbarn in Not ein.
„Wir sind auf jeden Euro an Spenden angewiesen und würden uns natürlich sehr freuen, wenn auch Unternehmen hier dauerhafte Partnerschaften mit uns eingehen würden“, hofft Dr. Roswitha Seidel: „So etwas ist bisher eher die Ausnahme, überwiegend finanzieren wir uns durch private Spenden.“
Soziales Engagement gehöre bei der Kreissparkasse Böblingen seit jeher zum Selbstverständnis, so der Vorstandsvorsitzende Carsten Claus: „Wir leben dieses Thema. Anderen zu helfen ist die genossenschaftliche Idee schlechthin.“ Dabei unterstützt die Sparkasse alle Bereiche des öffentlichen Lebens vom Sozialen über die Kultur bis hin zu Bildung und Sport. Möglich wird das durch zwei Stiftungen, deren Ertrag Jahr für Jahr verteilt wird.
Angesiedelt ist das Thema dabei direkt bei Carsten Claus: „Wir beraten im Vorstand, welche der vielen Anfragen wir positiv beantworten können.“ Im Wesentlichen beschränkt sich die Hilfe auf den Landkreis Böblingen: „Es gibt hier beispielsweise wohl keinen Sportverein, dem wir noch nicht unter die Arme gegriffen haben.“ Aber auch außerhalb Deutschlands wird die Sparkasse aktiv, wenn etwa Mitarbeiter Hilfsprojekte in Afrika auf die Beine stellen.
Weltweit in Sachen Hilfe unterwegs ist das Kinderhilfswerk Child-Fund mit Sitz in Nürtingen. „Wir sind vernetzt mit anderen Child-Fund-Organisationen und können so die Unterstützung vor Ort garantieren“, so Geschäftsführerin Antje Becker. Knapp zehn Millionen Euro nahm der Verein im Jahr 2011 ein. Eigenen Angaben nach unterstützen fast 15 000 Paten rund 17 000 Mädchen und Jungen.
Eines der verwirklichten Projekte führt nach Gambia. Dort wurde mit Spenden ein Brunnen gebaut. Ermöglicht hat das der Göppinger Frank Drenzeck, der mit Direktmarketing sein Geld verdient. „Ich hatte von Child Fund gehört. Als es dann möglich war, von der Europäischen Union zusätzlich zu eigenen Spenden Geld zu bekommen, haben wir losgelegt“, so der Unternehmer. Er selbst steuerte Geld bei und begeisterte seine Mitarbeiter und Kunden.
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