Nachhaltigkeitspolitik: Bundesregierung erhält Gutachten internationaler Experten

Internationale Nachhaltigkeitsexperten empfehlen der neuen Bundesregierung, die Umsetzung der Nachhaltigkeitspolitik in Deutschland zu stärken. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte diesen zweiten internationalen Bericht zur deutschen Nachhaltigkeitspolitik nach 2009 im Herbst 2012 in Auftrag gegeben. Heute hat ihn Björn Stigson als Vorsitzender der Expertengruppe dem Chef des Bundeskanzleramtes Bundesminister Ronald Pofalla übergeben. „Nachhaltigkeit – Made in Germany.

Das zweite Gutachten“ steht hier zum Download bereit. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hat die Arbeit der Gruppe organisatorisch begleitet.

 

„Mit der Übergabe unseres Berichtes zu Beginn der neuen Legislaturperiode empfehlen wir der deutschen Regierung, sich den übergreifenden Zielen nachhaltiger Entwicklung und dem Klimaschutz zu verschreiben“ sagt Björn Stigson, Vorsitzender der internationalen Expertengruppe. Politiker und Unternehmer warnt er vor Selbstzufriedenheit: „Deutschland hat einigen Grund, auf seine Errungenschaften im Übergang zu einer nachhaltigeren Welt stolz zu sein. Aber die Reise ist noch lange nicht zu Ende und es bleibt viel zu tun.“

 

Wie im Fortschrittsbericht 2012 zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie angekündigt, hatte das Bundeskanzleramt internationale Experten aus Schweden, Finnland, Großbritannien, Holland, USA, Südafrika und Südkorea eingeladen, Deutschlands Nachhaltigkeitspolitik einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Ihr Bericht enthält Empfehlungen zu einer weiterführenden und verlässlichen Einbindung der Nachhaltigkeit in die zentralen gesellschaftlichen Sektoren der Bundesregierung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

 

In ihrem Bericht machen die Experten eine Bestandsaufnahme erzielter Fortschritte und leiten daraus und unter Einbeziehung neuer Herausforderungen zentrale Empfehlungen ab:

  • Kapazitäten innerhalb der Bundesregierung umbauen und langfristige Rahmenbedingungen für nachhaltige Entwicklung schaffen
  • Nachhaltige Wirtschaft gestalten und eine kohärentere Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor entwickeln
  • Eine klare Koordination und verbesserte Planung der Energiewende vornehmen
  • Die soziale Dimension nachhaltiger Entwicklung angehen, einschließlich der Themen Lebensqualität und demographischer Wandel
  • Nachhaltigkeit auf allen Ebenen des Bildungssystems systematischer verankern
  • Forschung für nachhaltige Entwicklung stärken

Die Experten blicken aus einer globalen Perspektive auf Deutschland. „In vielen Regionen der Welt“, so Björn Stigson „nehmen wir das Bedürfnis wahr, dass Deutschland seine Vorbildrolle in der Umsetzung nachhaltiger Entwicklung deutlich ausbaut. Unser Bericht legt eine Reihe von Chancen für Deutschland offen, wenn das Land diese Rolle sowohl in Europa wie international ausfüllt. Wir raten Deutschland dringend, diesen hohen Erwartungen zu entsprechen.“

 

Folgende Experten waren mit der Erstellung des Gutachtens betraut:

  • Prof. Dr. Björn Stigson (Vorsitzender), Schweden, ehemaliger Präsident des Weltwirtschaftsrates für nachhaltige Entwicklung, WBCSD
  • Dr. Suresh Babu, USA, Direktion für globale und regionale Lösungen, Brookhaven National Lab des US-Energieministeriums
  • Dr. Jeroen Bordewijk, Niederlande, Mitbegründer und erster Präsident der Sustainable Agriculture Initiative (SAI), ehemals Senior Vice President bei Unilever
  • Pekka Haavisto, Finnland, Mitglied des finnischen Parlaments, Sonderbeauftragter der EU für die Republik Sudan, ehemaliger finnischer Umweltminister
  • Valli Moosa, Südafrika, ehemaliger Umweltminister und Minister für rechtsstaatliche Entwicklung, Vorsitzender des WWF Südafrika
  • Jennifer Morgan, USA, Direktorin des Klima- und Energieprogramms des World Resources Institute und seit Ende Juni 2013 Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung
  • Derek Osborn, Großbritannien, Präsident des britischen Stakeholderforum, ehemaliges Mitglied des Europäischen Wirtschafts- und Sozial-Ausschusses
  • Prof. Dr. Sun-Jin Yun, Südkorea, Professorin für Umweltforschung, Seoul National University

 

„Nachhaltigkeit – Made in Germany. Das zweite Gutachten“ wird am 4. November 2013 öffentlich vorgestellt. Eine Presseeinladung folgt in den nächsten Wochen. Die Printversion steht ab Mitte Oktober zur Verfügung.

Mehr Informationen zur Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung finden sich unter www.nationale-nachhaltigkeitsstrategie.de sowie unter www.nachhaltigkeitsrat.de.