Interesse der Investoren an Nachhaltigkeitsberichten steigt

Zielgruppengerechtes Verfassen von CSR-Reports eine große Herausforderung für Unternehmen: das Interesse der Investoren an Corporate Social Responsibility (CSR) ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Immer häufiger werden Umwelt- und Sozialkriterien in die Auswahl der Investitionen miteinbezogen.

Laut dem Wirtschaftsmagazin Ethical Corporation (April 2011) haben bereits mehr als 700 große Investment-Einrichtungen die von den United Nations unterstützten Grundsätze für verantwortungsbewusstes Investment (Principles for Responsible Investment) unterzeichnet. Eine ebenso zahlreiche Gruppe an Investoren unterstützt das Carbon Disclosure Project, eine Non-Profit-Organisation mit dem Ziel, mehr Transparenz hinsichtlich der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen zu schaffen. Einmal jährlich erhebt das CDP im Namen von Investoren anhand von standardisierten Fragebögen auf freiwilliger Basis Daten und Informationen zu CO2-Emissionen, Klimarisiken und Reduktionszielen sowie -strategien von Unternehmen.

 

Warum sich Nachhaltiges Investment rechnet


Nachhaltiges Investment bezeichnet Kapitalanlagen, die neben finanziellen Kriterien wie Rendite, Liquidität und Sicherheit auch nach ökologischen, sozialen und ethischen Aspekten bewertet werden. Unternehmen werden dadurch nicht nur zu nachhaltigem Wirtschaften, sondern auch zu dementsprechender Berichterstattung motiviert.


Die Gründe, warum es für Investoren Sinn macht, sich mit der CSR-Performance eines Unternehmens zu beschäftigen, sind vielfältig und reichen von einer verbesserten Rendite (z.B.: durch Risikominimierung oder durch die Aufnahme nachhaltiger Themen wie beispielsweise erneuerbare Energien), über gesteigerte Reputation und bewusste Positionierung in diesem Bereich bis hin zu einem erhöhten Kundennutzen.

 

Herausforderungen für beide Seiten


Bei der praktischen Umsetzung von nachhaltigem Investment – vor allem bei der Datenbewertung – ergeben sich sowohl für Investoren als auch für Unternehmen einige Herausforderungen: Unternehmen schreiben ihre Nachhaltigkeitsberichte für eine große Zahl unterschiedlicher Zielgruppen mit verschiedenen Interessen, was es schwierig macht, sich ausschließlich auf die Gruppe der Investoren zu konzentrieren und deren Anforderungen gerecht zu werden. Damit einhergehend sind auch die Themenauswahl und -aufbereitung eine schwierige Aufgabe. Zudem können nicht alle Unternehmen gleichermaßen bestehende Standards wie zum Beispiel GRI (Global Reporting Initiative) anwenden. Zu guter Letzt erfordert die Erstellung eines umfassenden Nachhaltigkeitsberichts einiges an Resourcen, die das Unternehmen aufbringen muss.

 

Investoren kritisieren wiederum die Uneinheitlichkeit der Nachhaltigkeitsberichte, die einen Vergleich der Unternehmen kaum möglich machen, die Datenunsicherheit sowie den Wechsel der Indikatoren in den Berichten. Auch der Fokus auf eine positive Unternehmensdarstellung erschwert eine ausgewogene Performancebeurteilung. Zudem wird in vielen Berichten kein Bezug zwischen der strategischen Ausrichtung des Unternehmens und den Umwelt- und Sozialthemen hergestellt. Das theoretische Potential der Nachhaltigkeitsberichterstattung für nachhaltiges Investment bleibt in den meisten Fällen daher noch ungenützt.

 

Auch wenn die Erwartungen der Investoren von den Möglichkeiten der Unternehmen noch abweichen, so zeichnet sich dennoch ein Trend ab: Nachhaltiges Investement bietet eine große Chance für Unternehmen, die CSR im Kerngeschäft verankert haben, strategisch umsetzen und ausgewogen darüber berichten. (Quelle: respACT)