Die Deutschen haben von Januar bis September 2012 rund 2,5 Milliarden Euro gespendet. Damit liegt das private Spendenaufkommen um 5,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Während die Gesamtzahl der Spender bisher weiter rückläufig ist, bleibt die Häufigkeit der Zuwendungen stabil. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen GfK-Analyse im Auftrag des Deutschen Spendenrats.
Rund 17,3 Millionen Personen, etwa ein Viertel der Bevölkerung, spendeten in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen. Die Zahl der Spender sank um rund 400.000 Personen und setzte damit den Negativtrend des letzten Jahres leicht fort. Auch die Höhe der durchschnittlichen Spende reduzierte sich geringfügig von 27 auf 26 Euro. Die
Von den Spenden flossen wie im Vorjahr rund 74 Prozent in die humanitäre Hilfe. Jeweils knapp sieben Prozent wurden für die Kultur- und Denkmalpflege sowie den Tierschutz aufgebracht, mit steigender Tendenz. Umweltschutzorganisationen konnten ihren Anteil von rund vier Prozent halten.
Ausblick auf das Gesamtjahr
Die bisherige Entwicklung lässt für das Gesamtjahr 2012 einen Rückgang des Spendenvolumens erwarten. „Der sich 2012 abzeichnende Trend zu einer rückläufigen Spendenbereitschaft könnte auf die Euro-Krise und die Diskussion zur Rentenpolitik zurückzuführen sein“, so Daniela Felser, Geschäftsführerin des Deutschen Spendenrats.
Nicht vorhersehbare Ereignisse wie Naturkatastrophen oder plötzliche Hungersnöte können die Spendenbereitschaft allerdings sehr schnell aktivieren. Dies hat sich insbesondere im Jahr 2010 beim Erdbeben auf Haiti und den Überschwemmungen in Pakistan gezeigt. „In den letzten Monaten im Jahr wird erfahrungsgemäß am häufigsten gespendet, so dass wir hoffen, dass es den Organisationen gelingt, besonders im wichtigsten Spendenmonat Dezember noch möglichst viele Menschen zum Geben zu motivieren“, sagt Daniela Felser, Geschäftsführerin des Deutschen Spendenrats“.
Zur Studie
Die Studie „Spendenjahr 2012: Trends und Prognose“ im Auftrag des Deutschen Spendenrats e.V. ist ein Teilergebnis der Studie GfK CharityScope, die auf kontinuierlichen schriftlichen Erhebungen bei einer repräsentativen Stichprobe von 10.000 Panelteilnehmern basiert. GfK CharityScope ermittelt fortlaufend Daten zum Spendenverhalten von privaten Verbrauchern in Deutschland. Unter anderem werden Spendenvolumen, Spendenhöhe und bevorzugte Tätigkeitsbereiche abgefragt. Als Spende zählen die von deutschen Privatpersonen freiwillig getätigten Geld-, Sach- und Zeitspenden an gemeinnützige Organisationen, Hilfs- sowie Wohltätigkeitsorganisationen und Kirchen. Ausgeschlossen sind Spenden an politische Parteien sowie Spenden, die gerichtlich angeordnet werden.
Quelle: „Spendenjahr 2012: Trends und Prognose“ – GfK-Analyse im Auftrag des Deutschen Spendenrats e.V.