CharityWatch.de stellt Arbeit ein

Nach vier Jahren stellt Stefan Loipfinger das von ihm gegründete Portal „CharityWatch“ ein. Stefan Loipfinger hat spendensammelnden Organisationen nicht nur auf die Finger geschaut sondern fragwürdige Organisationen auch online angeprangert. Seine Kritiken waren nicht überall beliebt. Jetzt teilt er auf seiner Internetseite mit, dass CharityWatch.de seine Arbeit einstellt.„Seit 2008 kämpfe ich mit CharityWatch.de für mehr Transparenz im Spendenbereich. Ein aussichtsloser Kampf, wie sich inzwischen herausgestellt hat, wenngleich ich die vielfach positive Resonanz und die Sensibilisierung der Spender und Medien für dieses Thema nicht schmälern möchte. Das erklärte Ziel von CharityWatch.de bestand in einer Verbesserung der deutschen Spendenkultur. Zweifelhafte Organisationen sollten entlarvt werden, damit mehr Spendengeld bei den seriösen Vereinen ankommt – und damit bei den tatsächlich Hilfsbedürftigen“, so Loipfinger.

Erst im vergangenen Jahr – in der Vorweihnachtszeit – hat Stefan Loipfinger sein Buch „Die Spendenmafia – Schmutzige Geschäfte mit unserem Mitleid“ veröffentlicht und damit um viel Diskussionsstoff in der Fundraising-Szene gesorgt. „Eine derart einseitig negative Berichterstattung in der wichtigsten Spendenzeit des Jahres habe ich in meiner bisherigen Laufbahn noch nicht erlebt“, erklärte Matthias Buntrock, Vorsitzender des Deutschen Fundraising Verbandes kurz vor Weihnachten 2011 in einer Pressemitteilung.

 

Mit dem Rückzug von Loipfingers CharityWatch wird vielleicht Ruhe eintreten in die endlosen Diskussion Für und Wider einer privat initiierten Spendengelderüberwachung. Immerhin hat Loipfinger die Fundraisingszene scharfsinnig beobachtet und auch unseriöse Machenschaften öffentlich gemacht. Was nicht immer von spendensammelnden Organisationen ohne weiteres akzeptiert wurde. „Rund 50 Unterlassungsbegehren, Gegendarstellungswünsche und andere durch Rechtsanwälte vorgetragene Fälle mussten allein 2011 von mir bearbeitet werden“, teilt Loipfinger auf seiner Internetseite mit.

 

 

Hinzu kommt, dass CharityWatch für Loifinger „eine vierjährige unentgeltliche Arbeitsleistung und gut eine Viertel Million Euro Defizit“ zur Folge hatte. Wohl auch durch die fehlende Unterstützung seriöser spendensammelnder Organisationen führte schlussendlich zur Resignation: „Ein weiterer Grund für die Einstellung der Arbeit von CharityWatch.de besteht darin, dass selbst viele seriöse Hilfswerke kein Interesse daran zeigen, unsere Arbeit zu unterstützen, um ernsthaft mehr Transparenz in die deutsche Spendenlandschaft zu bringen.“ (Quelle:V & M Service GmbH)